Trachtenverein Waldkirchen
Presseberichte

Ehrenamtsnadeln für 22 Brauchtumspfleger

Geschrieben von Jutta Poth – 10.06.2013

Auszeichnung vom Landkreis für Aktive bei Brauchtum-, Kultur- und Heimatvereinen überreicht

Die Ehrenamtsträger stellten sich mit ihren Bürgermeistern und Ehrengästen zum Erinnerungsbild auf.
Von Kopf bis zu Fuß schön anzusehen waren die Goldhaubenfrauen Martha Hendrykowsi, Rita Benkert und Heidi Salzinger aus Waldkirchen. Bei offiziellen Anlässen bereichern sie immer wieder mit ihrer schönen Tracht das Erscheinungsbild.

LobendeWorte wurden auchdemProjekt „Schneekirche“ zuteil. Die Vorstandschaft mit Christian Koch (2. von links), Heinrich Herzog und Josef Denk nahm die Auszeichnung vom Landrat (rechts) entgegen. Auch Bürgermeister Alfred Schraml (links) freute sich darüber.
Umrahmt wurde die Feier von der Tanzlmusi Wolfstoana Buam Freyung und Waldlerbuam Waldkirchen.

Freyung-Grafenau. Für ihr verdienstvolles Wirken haben 22 Bürger des Landkreises bei einer großen Feierstunde im Restaurant am See in Erlauzwiesel aus den Händen von Landrat Ludwig Lankl die Ehrenbriefe erhalten.
Seit 2010 würdigt der Landkreis Freyung-Grafenau Freiwillige, die sich in verschiedenen öffentlichen und sozialen Bereichen für das Gemeinwohl engagieren. In diesem Jahr wurden ehrenamtlich Tätige aus dem Bereich Brauchtum-, Kultur- und Heimatvereine eingeladen. Dies soll ein kleines Dankeschön und eine Würdigung für die freiwillige und unverzichtbare Arbeit für den Landkreis und für die Gesellschaft sein. „Mit ihren Projekten leisten sie vorbildliche Arbeit in unserem Landkreis. Die Auszeichnung ist der verdiente Lohn für ihr eindrucksvolles Engagement“, so der Landrat.
In seiner Laudatio bezeichnet der Landrat das Kultur und Brauchtum als tragende Säulen des gesellschaftlichen Lebens. Bevor die Verleihung der Ehrenamtsnadeln vorgenommen wurde, hielt der Ehrenvorstand der Waldlerbuam Waldkirchen Franz Kindermann einen flammenden Vortrag über die Kreisheimatpflege. Er sprach seinen Dank an die Kreisheimatpfleger der Kulturvereine aus, die wertvolle Dienste zur Bewahrung des Brauchtums leisten. Die Vorstände seien unermüdlich bestrebt, die Volksfrömmigkeit zu pflegen und die Dorfgemeinschaft zu stärken. Sein Wunsch an die Politiker war, dass das Fach Heimatkunde in den Grundschulen wieder in den Lehrplan aufgenommen werde, damit die Heimat wieder den Stellenwert bekomme, der ihr zustehe.
22 Persönlichkeiten, die sich langjährig und in hervorragender Weise in Brauchtums-, Kultur- und Heimatvereine ehrenamtlich engagieren, wurden im Beisein ihres jeweiligen Bürgermeisters mit der Ehrenamtsnadel des Landkreises Freyung- Grafenau ausgezeichnet. Die Laudationes dazu verlas der Sachgebietsleiter des Landratsamtes Karl Matschiner.
Johann Fuchs ist Gründungsvorstand des Graineter Säumervereins und hat dieses Amt von 1994 bis 2002 und von 2008 bis 2011 ausgeübt. Das mittlerweile traditionelle Säumerfest wurde von ihm aus der Taufe gehoben. Als besonderes aktives Vorstandsmitglied war und ist er nach wie vor wichtiges Bindeglied zu der Partnerstadt Prachatitz – insbesondere zum dortigen Salzfest. Zum Jubiläum „1000 Jahre Goldener Steig“ organisierte er den medienwirksamen und überregional beachteten Salzsäumerzug von Hallein bis ins böhmische Prachatitz.
Albert Zellner ist Gründungsmitglied der im Jahre 1964 ins Leben gerufenen Volkstanzgruppe Haidmühle, des späteren Dreisessel-Trachtenvereins Haidmühle. 1978 wurde er zum ersten Vorsitzenden ernannt. Noch im gleichen Jahr wurde der Haidmühler Kinder- und Jugendchor mit 70 Personen in den Verein integriert. Unter Zellners Führung wurden in den kommenden Jahren viele Heimatabende und Teilnahmen an überörtlichen Veranstaltungen durchgeführt.
Josephine Nußhart und der bereits verstorbene Max Mader sind die Urheber und der Motor  des Raimundsreuter Hinterglasbildes. Der Verein „Freunde und Förderer des Raimundsreuter Hinterglasbildes“ wurde 1998 gegründet und 2004 wurde das Hinterglasmuseum Raimundsreut eröffnet. Mit dem unermüdlichen Einsatz von Josephine Nußhart entwickelte sich das Museum Schritt für Schritt zu einer festen Einrichtung in der Gemeinde Hohenau. Neben dem Museum erforscht sie auch die Geschichte von Raimundsreut, die eng mit der Hinterglasmalerei verbunden ist.
Bärbel und Hubert Liebl sind vom Verein der Freunde und Förderer des Freilichtmuseums Finsterau nicht mehr wegzudenken. Bei der Organisation und Durchführung sämtlicher Veranstaltungen sind die beiden federführend und unverzichtbar und haben sich große Verdienste in der Gemeinde Mauth und in
der Region erworben.
Gerhard Eggersdorfer ist in vielen Bereichen ehrenamtlich tätig. Im Rahmen seiner langjährigen Tätigkeit als Vorsitzender des Tourismusvereins am Dreisessel und auch seiner Tätigkeit als Heimatforscher hat er sich besonders im Bereich Brauchtum/ Kultur/ Heimatvereine stark engagiert. Für ihn stand in den letzten Jahren insbesondere die geschichtliche Aufarbeitung der Heimat im Mittelpunkt. So wurde von ihm in über fünfjähriger Arbeit ein 640 Seiten Heimatbuch der Gemeinde Neureichenau erstellt.
Andreas Wolf ist seit 40 Jahren aktives Mitglied im Heimatverein „Koishüttler“. In dieser Zeit war er acht Jahre als 1. und vier Jahre als 2. Vorstand tätig. Darüber hinaus war er auch vier Jahre lang Tanzgruppenleiter. Durch seine Beständigkeit und seinen Sachverstand hat er es verstanden, die Mitglieder der Volkstanzgruppe stets für gemeinsame Ziele zu begeistern.
Johann Fischer ist seit nunmehr 20 Jahren erster Vorsitzender der Schmalzlerzunft Kirchberg. Während dieser Zeit war er stetiger Motor, Initiator und Organisator von unzähligen Veranstaltungen. Die Wahrung der Heimatverbundenheit, die Förderung der Kultur und Tradition sind mit die wichtigsten Attribute der Schmalzlerzunft. Auch Funk und Fernsehen wurden auf die Aktivitäten aufmerksam und so waren schon zahlreiche Filmbeiträge im Bayerischen und dem Mitteldeutschen Rundfunk zu sehen.
Im Jahre 1911 bauten sich die Bewohner von Mitterfirmiansreut eine eigene Kirche ganz aus Schnee und Eis, weil ihnen der Weg zur Kirche in Mauth in den schneereichen Wintern zu beschwerlich war. Diese legendäre Schneekirche errichtete der Förderverein Schneekirche 100 Jahre später. Vorsitzender Bernd Stiefvater hat zusammen mit seiner rührigen Vorstandschaft für die Verwirklichung des einzigartigen Bauwerkes gesorgt. Er hat das „weiße Wunder von Mitterfirmiansreut wieder erstehen lassen.
Alfons Pauli war bereits 1994 bei der Organisation der Christkindlwallfahrt in Ringelai dabei und wurde 2001 Vorsitzender der Initiativgruppe Heimat und Gast. Er machte die Christkindlwallfahrt durch Funk und Fernsehen und durch diverse Internetportale in ganz Deutschland bekannt. 2009 übernahm er die Organisation des sogenannten „Gmoa Dogs“ in Ringelai. Nicht nur die Betreuung des 70 Kilometer langen Wanderwegenetzes wurde von ihm in Angriff genommen, auch bei der Organisation der Feierlichkeiten zur 700- jährigen Ersterwähnung Ringelais war er Hauptorganisator des großen Gemeindefestes.
Johann Krottenthaler engagiert sich seit vielen Jahren im Kulturverein Röhrnbach, insbesondere beim Heimatkundlichen Arbeitskreis. Er hat seit 2012 das Amt des Vorsitzenden inne und widmet sich Projekten u. a. das Erforschen und Dokumentieren von Hirtenhäusern, das Anbringen von Infotafeln an historischen und bedeutsamen Bauwerken sowie der Erstellung von Chroniken über die Herz- Jesu-Kapelle und den Pfarrhof in Röhrnbach. Auch war er maßgeblich an der Durchführung verschiedener Veranstaltungen im Rahmen des Jubiläums „400 Jahre Marktrechte Röhrnbach“ beteiligt. Eine weitere Herausforderung war es für ihn, die Geschichte der Ortschaft Alzesberg aufzuarbeiten und in einer Festschrift zu dokumentieren.
Altlandrat Alfons Urban setzt sich seit Jahrzehnten für die Heimat- und Kulturpflege seines Heimatortes St. Oswald ein. Am 20. Juli kann das Waldgeschichtliche Museum die Eröffnung und Fertigstellung feiern. Diese Feierlichkeit wäre sicherlich nicht ohne Mitwirkung des Museumsvereins St. Oswald möglich gewesen. 1980 gründete sich der Museumsverein St. Oswald mit dem Ziel, zusammen mit der Gemeinde St.Oswald – Riedlhütte in Waldgeschichtliches Museum zu errichten. Die Initiative zur Vereinsgründung ging von Alfons Urban aus, der sogleich den Vorsitz übernahm.
Ferdinand Augustin ist seit 1968 aktives Mitglied beim Schnupferclub Allhartsmais in Schöfweg und übernahm 1970 die Führung der Vereinskasse. Seine Bemühungen, das Brauchtum in der Ortschaft aufrecht zu erhalten trugen Früchte. In all den Jahren wurden kein Dorffest des Schnupferclubs und keine Christbaumversteigerung ohne sein Mitwirken abgehalten.
Heinrich Wagner wirkte jahrzehntelang bei der Sonnenwaldbühne Schöfweg mit – erst als Spieler, dann als Leiter. Eine Theatergruppe ohne ihn konnte und wollte sich keiner vorstellen Dieses Jahr war es jedoch so weit. Er hat aus gesundheitlichen Gründen die Leitung in die Hände von Anneros Track und Angelika Schmidt gelegt.
Gerhard Hopp ist seit 2001 in der Sektion Schönberg des Bayerischen Waldvereins stellvertretender Vorsitzender.
Mehrmals im Jahr führt er zusammen mit seiner Gattin bei Wanderungen die Mitglieder durch den Bayerischen- und Böhmerwald. Zudem fungiert er beim Schönberger Kulturforum ebenfalls als 2. Vorsitzender. Seine Liebe zum Böhmerwald hat ihn auch in Kontakt zum Karl- Klostermann-Verein mit Sitz in Grafenau gebracht.
Mathilde Herzog ist seit 2006 Vorsitzende des Trachtenvereins „D´Schwarzachtaler e.V. Spiegelau“. Der Trachtenverein versteht sich als Kulturträger Spiegelaus und ist fest eingebunden in weltliches und kirchliches Brauchtum. Zudem moderierte sie jahrelang das jährliche Kinder- und Jugendtreffen des Bayerischen Waldgaus und zeichnete sich auch verantwortlich für die jährliche Familienwanderung der Kindergruppe des Trachtenvereins.
Hannelore Kuppler ist seit 1966 Mitglied bei den Windhochschützen in Solla mit unverzichtbarem Engagement für den Verein. Seit 1991 bekleidet sie das Amt der Fahnenmutter, die mit vollem Herzblut Tracht und Brauchtum hochhält. Die Windhochschützen ernannten sie 2007 zum Ehrenmitglied.
Helmut Weber ist seit 1963 Mitglied der Wildhochschützen Solla. Er stand dem Verein in dieser Zeit nicht nur als aktiver Schütze, sondern auch 15 Jahre mit viel Engagement als erster Schützenmeister zur Verfügung. Unter seiner Leitung fand 1991 das 30-jährige Gründungsfest mit Fahnenweihe statt.
Konrad Unrecht ist seit 1973 Mitglied der Waldschützen Thannberg. Er gründete 2000 eine Pistolenmannschaft und hat großen Anteil daran, dass die Waldschützen Thannberg ein eigenes Vereinsheim besitzen.
Erwin Stockinger führt seit 1991 den Trachtenverein „Grenzlerbuam Ratzing“. Er leitet zudem die Theatergruppe, die er 1989 gründete. Besonders hervorzuheben ist die Veranstaltung „Weihnacht am See“. Er sorgt dafür, dass der Erlös caritativen Zwecken zugeführt wird.
Franz Kindermann ist seit 1969 Mitglied des Volkstrachtenvereins Waldlerbuam Waldkirchen. Von 1975 bis 2004 war er Vorsitzender. Er ist im Verein die treibende Kraft, wenn es darum geht, alte Kreuze und Kapellen zu restaurieren. Ein großes Anliegen ist ihm die Erhaltung der Bräuche im Jahresablauf.

Bei der Feierstunde mit dabei waren Bundestagsabgeordneter Barthl Kalb, die beiden Landtagsabgeordneten Alexander Muthmann und Bernhard Roos, Bezirkstagsvizepräsident Max Brandl, die stellvertretenden Landräte Helmut Behringer und Renate Cerny, Altlandrat Alfons Urban, zahlreiche Bürgermeister, der Vorstandsvorsitzende der Sparkasse Freyung-Grafenau Erwin Bumberger, Ehrenvorstand er Waldlerbuam Waldkirchen Franz Kindermann sowie der Tanzlmusi Wolfstoana Buam Freyung und Waldlerbuam Waldkirchen.

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