Stockschießen wie in alten Zeiten
Geschrieben von Otto Draxinger – 02.02.2011
25 Mannschaften beteiligen sich am 2.Holzstockturnier der „Waldlerbuam“ auf dem Kurparksee

Erlauzwiesel. Schon von weitem waren die laut dirigierenden 
Männerstimmen zu hören und beim näheren Hinkommen sah man die Stöcke 
übers blanke Eis flitzen − einmal in diese und dann wieder in die andere
 Richtung. 25 Mannschaften waren an diesem schönen Wintertag der 
Einladung des Trachtenvereins „Waldlerbuam Waldkirchen“ zum diesjährigen
 zweiten Eisstockturnier gefolgt und weit über einhundert Leute, 
einschließlich der Zuschauer, feuerten sich gegenseitig oder ihre 
Favoriten an.
„Mir ham, hint‘ anstelln, do eina muaßt, mast di an, 
jawohl jetzt ham ma wieda“, hießen da die nahezu beschwörenden 
Kommandos, aber gar manches Mal blieb es beim Wunschdenken und der 
Eisstock tat, was er wollte. „Geht eh immer ganz anders aus als wie man 
möchte“, brachte es einer lachend auf den Punkt und das macht ja auch 
den Reiz des „wilden Schießens“ aus.
Viele einheimische Moarschaften 
waren dabei, etwa die Kurpark Seeschützen, die FFW Ratzing 1 und 2, 
Mitterleinbach 1 und 2, die übrigens die Wanderpokalgewinner des 
Vorjahres sind, oder die zwei Mannschaften des Veranstalters, um nur 
einige zu nennen. Aber auch eine Reihe auswärtiger Stockschützen waren 
dabei, beispielsweise der Trachtenverein Jacking als Patenverein oder 
andere mit recht verwegenen Bezeichnungen wie „Die Meineid“ oder „Die 
Namenlosen“. Da konnte es nicht schaden, dass mit Sepp Zaglauer auch ein
 prädestinierter Schiedsrichter eingeteilt war. Waldlerbuam- 
Ehrenvorstand Franz Kindermann und vereinseigene fleißige Helferinnen 
und Helfer hatten alles bestens organisiert und hergerichtet, von der 
freundlichen Begrüßung und Mannschaftseinteilung über die gut 
präparierten Bahnen bis hin zur ausgezeichneten Bewirtung. Das sonnige 
und ruhige Winterwetter tat ein Übriges, um dieses Turnier unter 
strahlend blauem Himmel in der traumhaften Kulisse des zugefrorenen 
Erlauzwiesler Kurparksees für jeden Teilnehmer zu einem Erlebnis werden 
zu lassen.
Viel Glück wünschte Franz Kindermann allen und viel 
Zielwasser und das brauchten die ehrgeizigen Schützen mit ihren 
eisenberingten Holzstücken auf den Natureisbahnen auch ganz besonders. 
Bis in die Abendstunden hinein dauerte es dann auch, stockschwingend, 
zielend, sich anmastend und wieder andere Stöcke wegschießend, um der 
„Daubn“ mit möglichst vielen Stöcken möglichst nahe zu kommen und so 
manches Mal musste dabei sogar das Maßband entscheiden, bis nach 
Halbfinale, Spiel um den dritten Platz und Finale endlich die Sieger 
feststanden.
So viel Konzentration und Bewegung an der frischen Luft 
machte aber Hunger und Durst und den galt es zunächst im Restaurant am 
See mit deftigen Speisen und dazu passenden Getränken zu stillen und 
schon am Abend stand fest, dass es auch im nächsten Jahr wieder ein 
solches Holzstockturnier geben wird. Waren es 2010 noch 20 teilnehmende 
Mannschaften und heuer 25 , so können es 2012 locker 40 werden, meinten 
die Veranstalter schmunzelnd.  Denn der Kurparksee biete genügend Platz 
und beste Voraussetzungen nicht nur für ein paar Sieger sondern für 
lauter Gewinner bei dieser vergnüglichen Sportart.
Da stieß es jedoch
 von Seite der Veranstalter auf Unverständnis, dass wie bereits schon im
 Vorjahr auch heuer wieder der Wasserzulauf an der oberen Seeseite 
geöffnet war und sich Teile der tags zuvor präparierten Eisoberfläche 
fluteten. Die sich dadurch bildenden Wasserpfützen auf der Eisoberfläche
 sowie die Feuchtstellen unter der Schneedecke machten aber den Einsatz 
des vorsorglich bereitgestellten Rettungsgeräts nicht erforderlich.

Im Restaurant am See, der Vereinsgaststätte der Waldlerbuam, ehrte 
Vorsitzender Marco Maier die Sieger des „wilden Schießens“. Franz 
Brunner hatte bereits alle Ergebnisse sauber ausgewertet.
Demnach 
hatte sich die Mannschaft „FFW Ratzing 1“ als Tagessieger sowohl den 
Wanderpokal als auch ein Spanferkelessen für zwölf Personen redlich 
verdient. Der zweite Platz und eine Bewirtung für acht Personen gehörten
 den „Kurpark Seeschützen“, die Mannschaft „Restaurant Am See“ verdiente
 sich als Dritter einen weiteren Podestplatz und die Verpflegung für 
vier Personen. Mit der folgenden weiteren Platzierung für „FFW Ratzing 
2“ zeigte die Ratzinger Wehr eindrucksvoll, dass sie nicht nur beim 
Löschen etwas drauf hat.
Insgesamt fünfzehn schöne Sachpreise vergab 
Marco Maier bei zünftiger Stimmung, Musik und Bewirtung. Auf unserem 
Bild sind die Bezwinger der Podestplätze: Die Sieger „FFW Ratzing 1“ mit
 dem Eisstock als Wanderpokal (vorne r.), die zweitplatzierten 
„KurparkSeeschützen“ (hinten r.) und die Mannschaft „Restaurant am See“ 
als Drittplatzierte (hinten l.) zusammen mit Waldlerbuam- Ehrenvorstand 
Franz Kindermann und dem amtierenden Vorstand Marco Maier (vorne v. l.).
 
				