Anerkennung für Ehrenamt
Geschrieben von Norbert Peter – 11.02.2010
Würdigung von Rosa Ellinger, Sieglinde Lang, Rosa Hofbauer, Sophie Spirkeneder und Franz Einberger
Freyung. „Bürgerschaftliches Engagement hält die Gesellschaft zusammen und macht das Zusammenleben ein gutes Stück freundschaftlicher und herzlicher“, betonte Landrat Ludwig Lankl bei der Verleihung von Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsidenten für im Ehrenamt tätige Frauen und Männer. Die Auszeichnung wurde in der Taverne im Schloss Wolfstein an fünf engagierte Personen überreicht. Auf Vorschlag der Gemeinden und befürwortet durch das Landratsamt wurde die Ehrung ausgesprochen. Menschen, die sich jahrelang in vorbildlicher Weise für andere einsetzen, sollten zumindest einmal im Rampenlicht stehen und für das Lebenswerk gelobt und ausgezeichnet werden. „Ehrenamt ist aller Ehren wert und ich empfinde es als große Ehre, die Auszeichnung vornehmen zu dürfen“, leitete Landrat Ludwig Lankl, der mit den Heimatbürgermeistern der Geehrten die Verleihung vornahm, den vom Zitherspieler Martin Stiegler umrahmten Festakt ein.
Rosa Ellinger aus Thurmansbang ist seit 1984 als Mesnerin in der Pfarrkirche Thurmansbang ehrenamtlich und mit großen persönlichen Engagement tätig. Auch als Kommunionhelferin und Vorbeterin ist sie zur Stelle, wenn sie gebraucht wird. Ihre Arbeit sieht sie als selbstverständliche Pflicht eines gläubigen Christen in der Katholischen Kirche. Neben ihrer Tätigkeit als Mesnerin bereitet Rosa Ellinger seit 1993 einmal im Monat als Leiterin des Altenclubs Thurmansbang den Seniorinnen und Senioren einen schönen Nachmittag mit Kaffee und Kuchen, sie organisiert Ausflüge, Weihnachtsfeiern, Faschingskränzchen, Vorträge und dergleichen und kümmert sich um Spendengelder. Für Rosa Ellinger ist es wichtig, dass Menschen im gestandenen Alter dem Leben vermehrt schöne Seiten abgewinnen können.
Sieglinde Lang aus Richardsreut ist in der Stadt Waldkirchen als „helfende Hand im Hintergrund“ und „Mädchen für alles“ bei verschiedenen Einrichtungen anzutreffen. Ganz besonders hat sich Sieglinde Lang um die Trachtensache verdient gemacht. Seit 1965 gehört Sieglinde Lang dem Trachtenverein „Waldlerbuam“ Waldkirchen an, übte von 1969 bis 1977 das Amt der Kassenverwalterin aus und fungiert seit 1992 als 2. Vorsitzende der „Waldlerbuam“. Die Trachtlerin ist seit fast 25 Jahren federführend am Binden der Girlanden für den Maibaum beteiligt. Bei der Durchführung der Feste in Waldkirchen ist Sieglinde Lang seit über 40 Jahreneine unersetzliche Stütze.Im Auftrag des Trachtenvereins ist Sieglinde Lang nebenbei noch ehrenamtlich für die Ausstellung im Haus des Vereins zur Förderung von Natur, Kultur, Kunst und Jugend e.V. tätig, wo sie je nach Jahreszeit verschiedene Stände ausschmückt.
Rosa Hofbauer aus Furth in der Stadt Grafenau war von 1972 bis 1982 als Mitglied des Pfarrgemeinderates sehr aktiv und setzte sich rege für die Interessen der Pfarrgemeinde Haus im Wald ein. Beispielhaft hierfür sind die Innenrenovierung der Herz-Jesu-Pfarrkirche, die von Rosa Hofbauer vorangetrieben wurde sowie die Gründung des Zweigvereins Haus im Wald im Katholischen Deutschen Frauenbund. Als Bildungsbeauftrage des Vereins im Kreisbildungswerk war Rosa Hofbauer von 1983 bis 1996 das Bindeglied zwischen Frauenbund und Kreisbildungswerk und maßgeblich bei der Organisation von Bildungsveranstaltungen und Vorträgen im Einsatz. 2002 wurde sie zum Ehrenmitglied ernannt. Als Bezirksleiterin der Landfrauen im Dekanat Grafenau organisierte Rosa Hofbauer von 1979 bis 2006 die Landfrauentage in Niederaltaich und von 1988 bis 2008 war sie auch Landesdelegierte der Landfrauenvereinigung. Das „Roserl“, wie sie genannt wird, sorgte sich seit 1989 um die Dorfkapelle in Furth und stickte eine Altardecke, wie sie der Papst besitzt.
Sophie Spirkeneder aus Grafenau konnte 2008 ein besonderes Jubiläum feiern: Drei Jahrzehnte war sie ehrenamtliche Leiterin des Seniorenclubs Grafenau. 1978 wurde sie gebeten, „ein wenig“ im Seniorenkreis mitzuhelfen. Nach und nach hatte Sophie Spirkeneder dann die gesamte Verantwortung für den Seniorenkreis inne, der mittlerweile auf 50 Senioren angewachsen ist. Nun war es die verantwortungsvolle Aufgabe von Sophie Spirkeneder, dienstags mit ihrem Team ein Programm für die älteren Pfarreiangehörigen auf die Beine zu stellen. All dies in gelungener vorbildlicher Zusammenarbeit mit dem Pfarrcaritasverband und dem Frauenbund, die auch gratulierten. Seit 2008 nach der Übergabe des Vorsitzes steht die ehemalige „Senioren-Chefin“ der neuen Leiterin Theresia Marschick weiterhin mit Rat und Tat unterstützend zur Seite.
Franz Einberger aus Schönbrunn am Lusen in der Gemeinde Hohenau ist seit 25 Jahren ehrenamtlich für die Kirche tätig, besonders für die Pfarrgemeinde Schönbrunn und später auch für den Pfarrverband Hohenau-Schönbrunn am Lusen. Es sind die vielen kleinen Arbeiten, die im Stillen und Verborgenen von Franz Einberger getätigt werden, die zeigen wie wichtig und wertvoll ihm die Kirche ist. Der gelernte Krankenpfleger war Vorsitzender des Pfarrgemeinderates von 1986 bis 1990 und führt das Amt seit 2002 für die Interessen der Pfarrgemeinde Schönbrunn fort. Als sich 2005 das Bistum Passau von Immobilien, darunter der Pfarrhof in Schönbrunn, trennen wollte, rief Einberger eine Pfarrhofstiftung, die den Bestand und Unterhalt des Pfarrhofes sicherte. Zum Ehrenzeichen gratulierten die Bürgermeister Martin Behringer (Thurmansbang), Josef Höppler (Waldkirchen), Helmuth Peter (Grafenau) und Eduard Schmid (Hohenau) sowie Abordnungen von Vereinen und Verbänden.